Schnabelperchten
In Raurisertal gibt es eine alte Sonderform der Perchten – die sogenannten Schnabelperchten.
Der Brauch selbst stammt anscheinend aus der Goldbergbauzeit und soll deswegen entstanden sein, da die Bergarbeiter es mit der Sauberkeit nicht so ganz genau genommen haben.
Die Schnabelperchten haben lange kunstvolle gebundene Schnäbel, alte geflickte Kittel, Strickjacken. Auf ihrem Rücken tragen sie einen Buckelkorb. “Bewaffnet” sind sie mit einer großen Schere, Nadel und Faden und natürlich mit einem Besen.
Jeweils am 05.Januar, also am Vorabend des Heiligen Drei Königetages findet der Umzug statt.
Sie ziehen mit einem leisen “Ga Ga Ga” von Haus zu Haus und prüfen, ob in den Häusern Ordnung herscht, kein Staub zu finden ist und die Böden gewischt sind.
Sollten sie ein Haus finden, in dem dies nicht zu ihrer Zufriedenheit geschehen ist, dann wehe dem Inhaber. Der Legende nach heißt es, dass die Schnabelperchten dann mit ihren langen Scheren dem Inhaber den Bauch aufschneiden und den ganzen Staub in diesen füllen.
Diejenigen, die ihr Haus sauber haben bringen die Schnabelperchten für das kommende Jahr Glück und Segen.
Quelle: Raurisertal